Diabetische Retinopathie (DRP)
Ursachen Arten und Behandlung der Diabetische Retinopathie (DRP) (lat: Retinopathia diabetica)
Die Diabetische Retinopathie (DRP) ist eine Komplikation des Diabetes und verursacht eine Schädigung der Blutgefäße in der Netzhaut, dabei wird die Netzhaut aufgrund absterbender Blutgefäße nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und anderen Stoffen versorgt.
Symptome
Bei fortschreitender Erkrankung können die Symptome der diabetischen Retinopathie diese umfassen:
- Flecken oder dunkle Fäden, die in Ihrer Sicht schweben (Floater)
- Verschwommene Sicht
- Schwankende Sicht
- Sehstörung beeinträchtigt
- Dunkle oder leere Bereiche in Ihrer Sicht
- Sehkraftverlust
- Diabetische Retinopathie betrifft normalerweise beide Augen
Ursachen der DRP
Viele Diabetiker, insbesondere solche mit schlecht eingestellten Zuckerwerten, haben geschädigte Blutgefäße in der Netzhaut. Die Netzhaut ist das Gewebe, dass den Augenhintergrund auskleidet, das Licht erkennt und sehen lässt. Diese als DRP bezeichnete Erkrankung betrifft bis zu acht von zehn Patienten, die seit über 10 Jahren an Diabetes leiden.
Ursachen einer diabetische Retinopathie
Als Hauptursache für die Diabetische Retinopathie (DRP) ist die Zuckerkrankheit Diabetes mellitus.
Es gibt weitere aber weitere Risikofaktoren:
- Hormonelle Umstellung, z.B. Pubertät, Schwangerschaft
- Bluthochdruck
- diabetische Nierenschädigung
- Erhöhung der Blutfette
Arten von DRP
Viele Menschen mit einer milden diabetischen Retinopathie haben ein gutes Sehvermögen. Es gibt jedoch zwei Arten von visuell bedrohlicher DRP: diabetisches Makulaödem (DMÖ) und proliferative diabetische Retinopathie.
Bei einem DMÖ tritt Flüssigkeit aus den winzigen beschädigten Blutgefäßen im Augenhintergrund aus und sammelt sich in der Makula, dem zentralen Teil der Netzhaut, der für das Sehen feiner Details und des zentralen Sehens verantwortlich ist. Dies führt zu Schwellungen des Gewebes und verschwommenem Sehen. Patienten mit einem diabetischen Makulaödem haben ein schlechtes zentrales Sehvermögen und sind meist nicht in der Lage zu lesen oder Auto zu fahren. Das Sehvermögen zur Seite bleibt normalerweise erhalten.
Proliferative DRP ist, wenn sich die Blutgefäße der Netzhaut schließen, was zu einem Blutmangel in der Netzhaut führt. Um die Blutversorgung wieder herzustellen, wachsen abnormale und sehr fragile Blutgefäße auf der Netzhautoberfläche, was zu bleibendem Sehverlust durch Blutungen dieser Gefäße, Netzhautnarben und Netzhautablösung führen kann.
Behandlung der DRP
Regelmäßige Augenuntersuchungen sind für alle Diabetiker unerlässlich, so dass Anzeichen einer DRP so früh wie möglich erkannt werden können. Wenn Sie an Diabetes leiden und verschwommenes Sehen bemerken, sollten Sie sofort einen Augenarzt aufsuchen. Wenn Sie ein DMÖ entwickeln, benötigen Sie möglicherweise eine Laser-Photokoagulation, bei der im Bereich des Lecks der Netzhaut winzige Laserverbrennungen angebracht werden. Diese Behandlung soll das Austreten von Flüssigkeit verlangsamen und somit die Flüssigkeit im Auge verringern. Dies kann die Sehkraft bei einigen Patienten nicht wesentlich verbessern, jedoch verhindert es eine Verschlechterung der Sehfähigkeit. Es gibt auch eine andere Behandlung, die gezeigt hat, dass sie Patienten mit einem DMÖ helfen kann. Die Injektion von Anti-VEGF-Medikamenten wie zum Beispiel: Bevacizumab, Ranibizumab und anderen, kann zusätzlich zur Laser-Photokoagulation eingesetzt oder auch als eigenständige Therapie angewandt werden.
Diabetes mellitus
Diabetes mellitus ist eine Krankheit, die Ihren Körper daran hindert, die Energie aus der Nahrung, die Sie zu sich nehmen, richtig zu nutzen. Diabetes tritt in einer der folgenden Situationen auf:
- Die Bauchspeicheldrüse (ein Organ hinter Ihrem Magen) produziert wenig oder gar kein Insulin.Insulin ist ein natürlich vorkommendes Hormon, das von den Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse produziert wird und dem Körper dabei hilft, Zucker als Energiequelle zu nutzen.
-Oder-
- Die Bauchspeicheldrüse produziert Insulin, aber das hergestellte Insulin funktioniert nicht so, wie es sollte.Dieser Zustand wird Insulinresistenz genannt.
Um Diabetes besser zu verstehen, ist es hilfreich, mehr darüber zu wissen, wie der Körper Nahrung zur Energiegewinnung verwendet (ein Prozess, der als Stoffwechsel bezeichnet wird).
Ihr Körper besteht aus Millionen von Zellen. Um Energie zu erzeugen, brauchen die Zellen Nahrung in sehr einfacher Form. Wenn Sie essen oder trinken, wird ein Großteil Ihrer Nahrung in einen einfachen Zucker namens Glukose zerlegt. Glukose liefert die Energie, die Ihr Körper für die täglichen Aktivitäten benötigt.
Die Blutgefäße und das Blut sind die Autobahnen, die Zucker von dort, wo er aufgenommen (im Magen) oder hergestellt (in der Leber) wird, zu den Zellen transportieren, wo er verwendet wird (Muskeln) oder wo er gespeichert wird (Fett). Zucker kann nicht von alleine in die Zellen gelangen. Die Bauchspeicheldrüse setzt Insulin im Blut frei, das als Helfer oder „Schlüssel“ dient, der Zucker in die Zellen lässt, um ihn als Energiequelle zu nutzen.
Wenn Zucker die Blutbahn verlässt und in die Zellen gelangt, sinkt der Blutzuckerspiegel. Ohne Insulin oder den „Schlüssel“ kann Zucker nicht in die Körperzellen gelangen und dort als Energiequelle genutzt werden.Dadurch steigt der Zucker an. Zu viel Zucker im Blut wird als „Hyperglykämie“ (hoher Blutzucker) bezeichnet.
Was sind die Arten von Diabetes?
Es gibt zwei Haupttypen von Diabetes: Typ 1 und Typ 2 :
- Typ-1-Diabetes tritt auf, weil die insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse (Beta-Zellen) geschädigt sind. Bei Typ-1-Diabetes produziert die Bauchspeicheldrüse nur wenig oder gar kein Insulin, sodass Zucker nicht in die Körperzellen gelangen kann, um als Energiequelle verwendet zu werden.Menschen mit Typ-1-Diabetes müssen Insulininjektionen verwenden, um ihren Blutzucker zu kontrollieren. Typ 1 ist die häufigste Form von Diabetes bei Menschen unter 30 Jahren, kann jedoch in jedem Alter auftreten. Bei zehn Prozent der Diabetiker wird Typ 1 diagnostiziert.
- Bei Typ-2-Diabetes (Diabetes bei Erwachsenen) produziert die Bauchspeicheldrüse zwar Insulin, aber entweder nicht genug oder das Insulin funktioniert nicht richtig. Neun von zehn Diabetikern leiden an Typ 2. Dieser Typ tritt am häufigsten bei über 40-Jährigen auf, kann aber auch in der Kindheit auftreten, wenn Risikofaktoren vorliegen. Typ-2-Diabetes kann manchmal durch eine Kombination aus Diät, Gewichtskontrolle und Bewegung kontrolliert werden. Die Behandlung kann jedoch auch orale glukosesenkende Medikamente (oral eingenommen) oder Insulininjektionen (Spritzen) umfassen.
Andere Arten von Diabetes können sich aus einer Schwangerschaft ( Schwangerschaftsdiabetes ), einer Operation, der Einnahme bestimmter Arzneimittel, verschiedenen Krankheiten und anderen spezifischen Ursachen ergeben.
Das Auge und Diabetes
Ein bewegendes Beispiel für mich während meiner sehr schönen Zeit als Assistenzarzt bei Doktor ARMBRUST in Lohr, war ein 40 jähriger Patient, der angab bei Dämmerung etwas schlechter zu sehen.
Es zeigte sich leider als Ursache ein bisher nicht bekannter Diabetes mellitus mit bereits starken Veränderungen an der Netzhaut. Es bestanden Bereitschaft Blutungen, Microaneurysma, Kaliberschwankungen der Gefäße, Kreuzungszeichen, Fleckblutungen und ein beidseitiges Makulaödem, welches an beiden Augen die Hauptursache der Sehverschlechterung zum großen Teil darstellte.
Damals gab es noch keine VEGF -Hemmer, die man heute bei so ein Erkrankung in das Auge injizieren würde, sondern nur die Therapie mit dem Laser, der aber immer unweigerlich als Nebenwirkung einen kleinen Schaden an der Netzhaut verursacht. Überall wo der Laser zumindest zum damaligen Zeitpunkt, auf das Pigmentepithel trifft, entsteht Wochen später eine kleine irreversible Narbe und damit meistens für den Patienten an dieser Stelle ein sehr sehr kleiner Gesichtsfeldausfall.
Da der Patient und ich uns beide einig waren, wenn möglich, um eine solche Behandlung herum zu kommen, aber wahrscheinlich nicht werden, um eine weitere Verschlechterung und voranschreiten der diabtischen Netzhautveränderungen zu verhindern. Ich leierte meine üblichen Empfehlungen zur Ernährung und Verhaltensänderungen bei Diabetes herunter: seine Ernährung umzustellen, also keine Kohlenhydrate mehr zu essen, regelmäßig Sport zu treiben, Ausdauersport mit einer moderaten Belastung in einem Pulsbereich bis 115, so dass er sich neben her noch unterhalten könne,diese Belastung aber täglich für mindestens 1 Stunde und wenn möglich eine zeitlich begrenzte Nahrungsaufnahme, oder „Mini Fasten“ d.h. nach 18:00 Uhr nichts mehr zu essen oder süßes zu trinken und im Körper 16 Stunden Pause zu gönnen, damit sich das Insulinsystem in der Bauchspeicheldrüse erholen könne. Ich wies darauf hin, dass auch Getränke wie Milch, Kaffee oder Bier Kohlenhydrate enthalten und auch ein Apfel, der als gesund gilt, als Zwischenmahlzeit gewertet werden müsse.
Damit hatte ich meine Schuldigkeit getan und den Patienten über eine Behandlungsalternative aufgeklärt, von der ich bis zu diesem Zeitpunkt aber auch noch nie einen Effekt beobachteten durfte. Es ist immer noch etwas anderes, eine Studie zu lesen und als kritischer Mensch wirklich alles glauben zu können, was in dieser Studie am Ende herauskommt , als etwas tatsächlich mit den eigenen Augen an einem Menschen sehen zu können .
Der Patient erschien also wie verabredet, vier Wochen später wieder in meiner Sprechstunde, wir tropften die Pupillen weit. Als ich auf den Augen Hintergrund mit meiner Lupe schaute, konnte ich meinen Augen nicht trauen. Alle Veränderungen waren nach einer so kurzen Zeit wieder verschwunden. Auch wenn ich heute meinen Kollegen von dieser Geschichte erzähle, ernte ich oft nur betretenes Schweigen, weil es so unglaublich ist, dass ich bereits bestehende Veränderungen in einer so kurzen Zeit wieder zurück bilden können.
Wenn ich aber die gleiche Erfahrung mit einem Internisten, Endokrinologen, Diabetologen aus Fastenkliniken sprechen, entstehen oft interessante Diskussionen, weil für diese Ärzte, die selber ähnliche „Wunder“ nur über Ernährungsumstellung und Sport erlebt hatten, genau solch ein Augenbefund in so kurzer Zeit so wunderbar zu ihren eigenen Ergebnissen passt, den sie aber bildlich als Internisten Nicht so darstellen können. Wünschenswert für die Zukunft wäre daher eine Zusammenarbeit von Augenärzten und Internisten in solchen Kliniken, um mit modernen bildgebenden Verfahren wie dem OCT auch für den Rest der Ärzteschaft den plakativen Beweis zu erbringen, wie gut eine Ernährungsumstellung, Sport, Fasten bei der Behandlung eines Diabetes und wahrscheinlich auch bei anderen Augenerkrankungen funktionieren kann.
Netzhauterkrankungen bei Diabetes
Diabetes mellitus, auch bekannt als Zuckerkrankheit, ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, die zu erhöhten Blutzuckerwerten führt. Dies kann verschiedene Organe und Gewebe im Körper schädigen, unter anderem auch das Auge. Die Veränderungen, die im Bereich der Netzhaut (Retina) auftreten, bezeichnen wir als diabetische Retinopathie. Im Rahmen dieser Erkrankung kann es sowohl zu Verschlüssen der Gefäße als auch Ausbildung neuer, minderwertiger Gefäße kommen. Beides kann zu Flüssigkeitseinlagerungen im Netzhautgewebe führen.
Die Netzhaut ist die lichtempfindliche Schicht an der Innenseite des Auges, die für das Sehen verantwortlich ist. Sie besteht aus verschiedenen Zellen, die das Licht in elektrische Signale umwandeln und an das Gehirn weiterleiten. Die Netzhaut wird von feinen Blutgefäßen versorgt, die Sauerstoff und Nährstoffe liefern. Bei Diabetes mellitus kommt es zu einer Schädigung dieser Blutgefäße durch den hohen Blutzucker. Dies kann verschiedene Folgen haben:
– Nichtproliferative Retinopathie: Dies ist die frühe Form der diabetischen Retinopathie, bei der noch keine Gefäßneubildungen vorkommen. Die Blutgefäße werden jedoch undicht und verengt, was zu einer Minderdurchblutung der Netzhaut führt. Es können sich kleine Aussackungen (Mikroaneurysmen) oder Blutungen (Retinale Hämorrhagien) bilden. Außerdem kann Flüssigkeit aus den Gefäßen austreten und sich in der Netzhaut ansammeln (Retinales Ödem). Dies kann vor allem den zentralen Bereich der Netzhaut (Makula) betreffen, der für das scharfe Sehen zuständig ist. Man spricht dann von einer diabetischen Makulopathie.
– Proliferative Retinopathie: Dies ist die fortgeschrittene Form der diabetischen Retinopathie, bei der es zu einer Neubildung von Gefäßen (Proliferation) kommt. Diese neuen Gefäße sind jedoch sehr brüchig und wachsen unkontrolliert in verschiedene Richtungen. Sie können zu schweren Blutungen in das Augeninnere (Glaskörperblutung) oder zu Narbenbildungen führen, die die Netzhaut abheben können (Netzhautablösung). Beides kann zu einer schweren Sehverschlechterung oder Erblindung führen.
Die diabetische Retinopathie ist in Europa und Nordamerika die häufigste Erblindungsursache bei Menschen zwischen 20 und 65 Jahren. Nach 20 Jahren Krankheitsdauer zeigen sich bei 90 % der Diabetiker Zeichen der Erkrankung am Augenhintergrund. Die Vorbeugung besteht in einer optimalen Therapie des Diabetes mellitus, um den Blutzucker möglichst niedrig zu halten. Außerdem sollten weitere Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Rauchen oder erhöhte Blutfettwerte vermieden werden.
Die Diagnose der diabetischen Retinopathie erfolgt durch eine Untersuchung des Augenhintergrundes mit einem speziellen Gerät (Ophthalmoskop). Dabei kann der Arzt die Veränderungen an den Blutgefäßen erkennen und den Schweregrad der Erkrankung beurteilen. Zusätzlich können weitere Untersuchungen wie eine Fluoreszenzangiografie oder eine optische Kohärenztomografie durchgeführt werden, um die Durchblutung und die Struktur der Netzhaut genauer darzustellen.
Die Behandlung der diabetischen Retinopathie richtet sich nach dem Stadium und dem Ausmaß der Erkrankung. In frühen Stadien reicht oft eine gute Einstellung des Blutzuckers aus, um ein Fortschreiten zu verhindern oder zu verzögern. In fortgeschrittenen Stadien kann eine Lasertherapie notwendig werden, um die krankhaften Gefäße zu veröden oder die Flüssigkeitseinlagerungen zu reduzieren. In manchen Fällen können auch Medikamente in das Auge injiziert werden, die das Wachstum der Gefäße hemmen oder die Durchlässigkeit der Gefäße verringern. Bei schweren Komplikationen wie Glaskörperblutung oder Netzhautablösung kann eine Operation erforderlich sein, um das Blut zu entfernen oder die Netzhaut wieder anzulegen.
Die diabetische Retinopathie ist eine ernsthafte Erkrankung, die das Sehvermögen und die Lebensqualität der Betroffenen stark beeinträchtigen kann. Um dies zu vermeiden, ist es wichtig, regelmäßig den Blutzucker zu kontrollieren und sich regelmäßig vom Augenarzt untersuchen zu lassen. So können Netzhautschäden frühzeitig erkannt und behandelt werden.
Was sind die Symptome einer diabetischen Retinopathie?
Die diabetische Retinopathie ist eine Erkrankung der Netzhaut, die durch Diabetes mellitus verursacht wird. Die Netzhaut ist die lichtempfindliche Schicht im hinteren Teil des Auges, die für das Sehen verantwortlich ist. Bei der diabetischen Retinopathie werden die kleinen Blutgefäße, die die Netzhaut versorgen, durch den hohen Blutzuckerspiegel geschädigt. Dies kann zu verschiedenen Sehproblemen führen, die unbehandelt bis zur Erblindung führen können.
Die Symptome einer diabetischen Retinopathie sind oft unspezifisch und treten meist erst in einem fortgeschrittenen Stadium auf. Zu den möglichen Anzeichen gehören:
– Verschwommenes oder verzerrtes Sehen
– Verminderte Farb- oder Kontrastwahrnehmung
– Dunkle Flecken oder Schatten im Gesichtsfeld
– Vorbeifließende schwarze Punkte oder Fäden (sogenannter Rußregen)
– Schwierigkeiten beim Lesen oder Erkennen von Gesichtern
– Blendempfindlichkeit oder Nachtblindheit
– Schmerzen oder Rötung im Auge
Die Symptome können sich je nach Art und Schweregrad der Netzhautschäden unterscheiden. Es gibt zwei Hauptformen der diabetischen Retinopathie: die nicht-proliferative und die proliferative.
Die nicht-proliferative diabetische Retinopathie ist die häufigste und mildere Form. Dabei kommt es zu einer Verdickung und Schwächung der Blutgefäßwände, die zu kleinen Ausbuchtungen (Mikroaneurysmen) oder Aussackungen (Sakkaden) führen. Diese können Flüssigkeit oder Blut in die Netzhaut sickern lassen, was zu Schwellungen (Makulaödemen) oder Blutungen (intraretinalen Hämorrhagien) führt. Die Makula ist der zentrale Bereich der Netzhaut, der für das scharfe Sehen zuständig ist. Wenn sie betroffen ist, kann dies zu einer deutlichen Sehverschlechterung führen.
Die proliferative diabetische Retinopathie ist die schwerere und gefährlichere Form. Dabei kommt es zu einem Mangel an Sauerstoff in der Netzhaut, der das Wachstum von neuen, aber krankhaften Blutgefäßen (Neovaskularisation) anregt. Diese neuen Gefäße sind brüchig und bluten leicht in den Glaskörper, die gelartige Substanz, die das Auge ausfüllt. Dies kann zu einem plötzlichen Sehverlust durch einen Rußregen führen. Die neuen Gefäße können auch Narbengewebe bilden, das an der Netzhaut zieht und sie ablösen kann (Netzhautablösung). Dies kann ebenfalls zur Erblindung führen. Außerdem können die neuen Gefäße den Abfluss des Kammerwassers behindern, was zu einem erhöhten Augeninnendruck und einem Glaukom (grüner Star) führen kann.
Die diabetische Retinopathie ist eine ernste Komplikation des Diabetes, die frühzeitig erkannt und behandelt werden muss, um bleibende Schäden zu vermeiden. Deshalb sollten Menschen mit Diabetes regelmäßig ihren Blutzucker kontrollieren und mindestens einmal im Jahr eine Augenuntersuchung beim Augenarzt machen lassen. Wenn Sie eines oder mehrere der oben genannten Symptome bemerken, suchen Sie sofort einen Augenarzt auf.
Die diabetische Retinopathie ist eine Augenerkrankung, die durch einen hohen Blutzuckerspiegel verursacht wird. Der hohe Blutzucker schädigt die kleinen Blutgefäße in der Netzhaut, die das Licht in elektrische Signale umwandeln, die an das Gehirn gesendet werden. Die diabetische Retinopathie hat vier Stadien:
– Mildes nichtproliferatives Stadium: In diesem Stadium beginnen die Blutgefäße in der Netzhaut zu verengen und zu verstopfen. Dies führt zu einer verminderten Durchblutung der Netzhaut, was zu einer schlechteren Sehkraft führen kann. Dieses Stadium verursacht normalerweise keine Symptome und wird oft nicht bemerkt.
– Moderates nichtproliferatives Stadium: In diesem Stadium werden die Blutgefäße in der Netzhaut weiter beschädigt und verstopft. Dies führt zu einer noch stärkeren Verminderung der Durchblutung der Netzhaut, was zu einer weiteren Verschlechterung der Sehkraft führen kann. Dieses Stadium kann zu Symptomen wie verschwommenem Sehen, dunklen Flecken oder Schwierigkeiten beim Erkennen von Farben führen.
– Schweres nichtproliferatives Stadium: In diesem Stadium sind viele Blutgefäße in der Netzhaut vollständig blockiert oder geschlossen. Dies führt zu einem starken Sauerstoffmangel in der Netzhaut, was dazu führt, dass das Auge neue Blutgefäße zu bilden versucht. Diese neuen Blutgefäße sind jedoch sehr schwach und anfällig für Blutungen. Dieses Stadium kann zu Symptomen wie plötzlichen Sehverlusten, Schmerzen oder Druck im Auge führen.
– Proliferatives Stadium: In diesem Stadium wachsen die neuen Blutgefäße über die Netzhaut hinaus und in den Glaskörper, den gelartigen Bereich zwischen der Linse und der Netzhaut. Diese Blutgefäße können reißen und bluten, was zu schweren Sehstörungen oder sogar Blindheit führen kann. Dieses Stadium kann auch zu Komplikationen wie Netzhautablösung, Glaukom oder Katarakt führen.
Die diabetische Retinopathie ist eine ernsthafte Erkrankung, die eine regelmäßige augenärztliche Untersuchung und Behandlung erfordert. Die Behandlungsmöglichkeiten hängen vom Stadium und der Schwere der Erkrankung ab und können Medikamente, Lasertherapie oder Operationen umfassen. Die beste Vorbeugung gegen die diabetische Retinopathie ist eine gute Kontrolle des Blutzuckerspiegels, des Blutdrucks und des Cholesterins sowie ein gesunder Lebensstil.
Wie verursacht die diabetische Retinopathie den Sehverlust?
Die diabetische Retinopathie ist eine der häufigsten Folgeerkrankungen des Diabetes mellitus. Sie betrifft die Netzhaut des Auges, die für das Sehen unerlässlich ist. Die Netzhaut besteht aus Millionen von Sehzellen, die das Licht in elektrische Signale umwandeln und an das Gehirn weiterleiten. Die Sehzellen werden von feinen Blutgefäßen versorgt, die durch hohe Blutzuckerwerte geschädigt werden können.
Die Schädigung der Netzhautgefäße führt zu verschiedenen Veränderungen, die je nach Schweregrad der Erkrankung unterschieden werden:
– Nicht-proliferative diabetische Retinopathie: Dies ist das Anfangsstadium der Erkrankung, bei dem die Gefäße verengt, verschlossen oder undicht werden. Dadurch kommt es zu einer Minderdurchblutung oder einer Flüssigkeitsansammlung in der Netzhaut. Die Sehfähigkeit kann noch normal sein oder nur gering beeinträchtigt werden.
– Proliferative diabetische Retinopathie: Dies ist das fortgeschrittene Stadium der Erkrankung, bei dem sich neue, aber krankhafte Gefäße auf der Netzhautoberfläche bilden. Diese Gefäße sind sehr brüchig und können leicht bluten oder zu Vernarbungen führen. Die Blutungen können in den Glaskörper eindringen, der den Raum zwischen Linse und Netzhaut ausfüllt, und zu einem plötzlichen Sehverlust führen. Die Vernarbungen können zu einer Zugwirkung auf die Netzhaut führen und diese ablösen, was ebenfalls zu einem schweren Sehverlust oder sogar zur Erblindung führen kann.
– Diabetisches Makulaödem: Dies ist eine Komplikation, die bei jedem Stadium der diabetischen Retinopathie auftreten kann. Dabei sammelt sich Flüssigkeit in der Makula an, dem Bereich der Netzhaut, der für das scharfe Sehen verantwortlich ist. Das Makulaödem führt zu einer Verschlechterung des zentralen Sehvermögens und kann das Lesen, Schreiben oder Autofahren erschweren.
Die diabetische Retinopathie verursacht zunächst keine Symptome und wird oft erst bei einer augenärztlichen Untersuchung entdeckt. Deshalb ist es wichtig, dass Menschen mit Diabetes regelmäßig ihre Augen kontrollieren lassen, um eine frühzeitige Diagnose und Behandlung zu ermöglichen. Zu den möglichen Symptomen einer fortgeschrittenen diabetischen Retinopathie gehören:
– Verschwommene oder verzerrte Sicht
– Flecken oder Schatten im Gesichtsfeld
– Schwierigkeiten bei Nacht- oder Dämmerungssehen
– Farbsehstörungen
– Plötzlicher oder schmerzhafter Sehverlust
Die Behandlung der diabetischen Retinopathie hängt vom Stadium und der Ausprägung der Erkrankung ab. Die wichtigste Maßnahme ist eine gute Einstellung des Blutzuckerspiegels, um ein Fortschreiten der Gefäßschädigung zu verhindern oder zu verlangsamen. Weitere Behandlungsmöglichkeiten sind:
– Lasertherapie: Dabei werden mit einem Laserstrahl gezielt krankhafte Gefäße verschlossen oder zerstört, um Blutungen oder Vernarbungen zu vermeiden. Die Lasertherapie kann das Sehvermögen stabilisieren oder verbessern, aber nicht wiederherstellen.
– Vitrektomie: Dabei wird der Glaskörper operativ entfernt und durch eine klare Flüssigkeit ersetzt. Die Vitrektomie wird angewendet, um schwere Blutungen im Glaskörper oder eine Netzhautablösung zu behandeln.
– Medikamentöse Therapie: Dabei werden Medikamente in den Glaskörper injiziert, die das Wachstum neuer Gefäße hemmen oder die Durchlässigkeit bestehender Gefäße verringern. Die Medikamentöse Therapie wird angewendet, um ein Makulaödem oder eine proliferative diabetische Retinopathie zu behandeln.
Die diabetische Retinopathie ist eine ernsthafte Erkrankung, die zu einem dauerhaften Sehverlust führen kann. Um dies zu vermeiden, sollten Menschen mit Diabetes folgende Vorsorgemaßnahmen treffen:
– Regelmäßig den Blutzucker, den Blutdruck und den Blutfettspiegel kontrollieren und einstellen lassen
– Regelmäßig die Augen vom Augenarzt untersuchen lassen, mindestens einmal im Jahr oder öfter nach Absprache
– Auf eine gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung und Nichtrauchen achten
– Bei Auftreten von Sehstörungen sofort einen Augenarzt aufsuchen.
Gut zu wissen!
1. Welche Faktoren erhöhen das Risiko für eine diabetische Augenerkrankung?
Die häufigsten Risikofaktoren, die die Entwicklung einer diabetischen Augenerkrankung bei Menschen mit Diabetes begünstigen, sind:
• Rauchen
• Langfristig erhöhte Blutzuckerwerte
• Hoher Blutdruck
• Störungen im Fettstoffwechsel
• Lange Dauer der Diabetes-Erkrankung
• Nierenschäden aufgrund von Diabetes (diabetische Nephropathie)
2. Wie wird eine diabetische Retinopathie diagnostiziert?
Zu Beginn bemerken viele Betroffene keine Veränderungen an ihren Augen, weshalb regelmäßige Augenuntersuchungen wichtig sind. Menschen mit Diabetes sollten mindestens alle zwei Jahre ihre Augen auf Netzhautveränderungen untersuchen lassen, sofern keine Risikofaktoren vorliegen. Liegen Risikofaktoren vor, sollte eine jährliche Kontrolle stattfinden.
Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) empfiehlt für Personen mit Typ-1-Diabetes ab dem 11. Lebensjahr oder spätestens fünf Jahre nach der Diagnose eine Untersuchung des Augenhintergrundes. Bei Typ-2-Diabetes sollte dies unmittelbar nach der Diagnosestellung geschehen.
Frühstadien diabetischer Netzhautschäden verursachen oft keine Symptome. Im späteren Verlauf können Betroffene jedoch verschwommenes oder unscharfes Sehen, dunkle Flecken oder rote Schleier bemerken. Bei fortschreitender Schädigung kann es zu Netzhautablösungen kommen, die durch „Lichtblitze“ oder „Rußregen“ im Gesichtsfeld wahrgenommen werden. Ist der „gelbe Fleck“ (Makula) betroffen, kommt es zu einem „dunklen Vorhang“ im zentralen Sehbereich. Dies kann, wenn unbehandelt, bis zur Erblindung führen.
3. Wie entwickelt sich eine Retinopathie bei Menschen mit Diabetes?
Erhöhte Blutzuckerwerte schädigen die kleinen Blutgefäße der Netzhaut, indem sich Fett- und Eiweißablagerungen in deren Wänden bilden. Dies führt zu Mikroaneurysmen und kleinen Blutungen, die im Augenhintergrund sichtbar sind. Flüssigkeit tritt aus, wodurch die Netzhaut anschwellen kann. In dieser frühen Phase entstehen noch keine neuen Blutgefäße. Man spricht von einer nicht-proliferativen Retinopathie.
Im weiteren Verlauf, wenn die Sauerstoffversorgung der Netzhaut abnimmt, können neue, aber fragile Blutgefäße entstehen. Diese können in den Glaskörper einwachsen und bei ihrem Platzen zu verschwommenem Sehen führen. In fortgeschrittenen Fällen kann dies zu schweren Sehstörungen oder gar Erblindung führen.
Eine diabetische Makulopathie (Flüssigkeitsansammlung im Bereich des gelben Flecks) kann sowohl bei nicht-proliferativer als auch proliferativer Retinopathie auftreten und die Sehschärfe stark beeinträchtigen. Unbehandelt führt sie häufig zu Erblindung.
4. Wie kann eine diabetische Augenerkrankung vorgebeugt werden?
Wichtige Präventionsmaßnahmen umfassen regelmäßige Augenuntersuchungen und eine stabile Einstellung des Blutzuckers sowie des Blutdrucks. Auch ein gesunder Lebensstil spielt eine entscheidende Rolle.
Empfohlene Maßnahmen sind:
• Nichtrauchen, da Rauchen die Durchblutung, auch in den Augen, negativ beeinflusst
• Regelmäßige Bewegung, die die Durchblutung der Augen fördert und entzündungshemmend wirkt
• Gesunde Ernährung, um die Augen mit notwendigen Nährstoffen zu versorgen.
Ein gesunder Lebensstil trägt auch dazu bei, Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörungen zu reduzieren, die ebenfalls das Risiko für diabetische Augenerkrankungen erhöhen.
5. Was wird während einer Augenuntersuchung geprüft?
Zu Beginn der Untersuchung erfolgt eine Anamnese, bei der der Arzt nach Medikamenten und bestehenden Erkrankungen fragt. Anschließend wird die Pupille mit Augentropfen erweitert, um die Netzhaut besser untersuchen zu können. In manchen Fällen wird auch die Durchblutung des Augenhintergrundes mit einer speziellen Kamera und Farbstoffinjektion überprüft.
Die Untersuchung des Augenhintergrundes erfolgt in der Regel mit einer Spaltlampe, einem speziellen Mikroskop. Die Sehschärfe wird mit einer Lesetafel getestet, und der vordere Abschnitt des Auges wird ebenfalls untersucht.
6. Wie wird eine diabetische Retinopathie behandelt?
Die Behandlung einer diabetischen Augenerkrankung zielt auf eine strenge Blutzucker- und Blutdruckkontrolle ab. Auch das Vermeiden von Risikofaktoren wie Rauchen ist entscheidend, um das Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern.
In fortgeschrittenen Fällen kann eine Laserbehandlung der Netzhaut notwendig sein, um eine Netzhautablösung zu verhindern. Bei starken Komplikationen, wie Glaskörpereinblutungen oder Netzhautablösungen, kann eine chirurgische Entfernung des Glaskörpers erforderlich sein.
Für die Behandlung der Makulopathie kommen mittlerweile auch Injektionen von Steroiden oder VEGF-Hemmern zum Einsatz. Diese blockieren Wachstumsfaktoren, die für die Bildung neuer, undichter Blutgefäße verantwortlich sind, und können so das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen.
7. Wie häufig treten diabetesbedingte Augenerkrankungen auf?
Etwa 25 % der Menschen mit Typ-1-Diabetes entwickeln irgendwann eine diabetische Retinopathie. Vor der Pubertät ist diese Erkrankung bei Kindern mit Typ-1-Diabetes selten. Bei Typ-2-Diabetes ist das Risiko mit etwa 12,5 % etwas geringer. Etwa ein Drittel der Betroffenen weist bereits bei der Diagnosestellung Netzhautschäden auf. Die Entwicklung der Augenerkrankung hängt stark von der Kontrolle des Blutzuckers und des Blutdrucks ab.
In Industrieländern ist die diabetische Retinopathie die häufigste Ursache für Erblindung bei Erwachsenen im Alter von 20 bis 74 Jahren.
8. Unterstützung für Menschen mit Diabetes und Sehbehinderungen
Für Menschen mit starker Sehbehinderung oder Blindheit ist die eigenständige Diabetes-Therapie oft schwierig, da viele Hilfsmittel wie Blutzuckermessgeräte oder Insulinpumpen ohne ausreichende Sehkraft schwer zu bedienen sind. Es gibt jedoch zunehmend Geräte, die auch für sehbehinderte Menschen geeignet sind, wie z. B. Blutzuckermessgeräte mit Sprachausgabe oder Tonhilfen bei Insulinpumpen. Zudem gibt es Softwarelösungen wie Bildschirmleseprogramme (Screenreader), die die Nutzung von PCs und anderen Geräten erleichtern.